Makroökologie, Makroevolution und Biogeografie: das Große Ganze

In diesem Forschungsbereich untersuchen wir die Auswirkungen der Evolutionsgeschichte, der Merkmale von Arten und der Variation in gegenwärtigen und vergangenen Umweltbedingungen auf globale oder regionale Biodiversitätsmuster. Unsere Forschung erstreckt sich von empirischen Analysen der Landwirbeltiere bis zu konzeptionellen Studien zur Integration phylogenetischer und räumlicher Daten.

Die Makroökologie untersucht die Beziehungen von Organismen untereinander und mit ihrer Umwelt auf großen räumlichen, zeitlichen oder taxonomischen Skalen, und konzentriert sich daher oft auf globale oder regionale ökologische Muster basierend auf Arten und höheren Gruppen. In der Biogeografie liegt der Fokus auf räumlichen Biodiversitätsmustern; sie beschreibt, welche Organismen und Arten wo vorkommen, und versucht zu verstehen warum. Unsere aktuellen Untersuchungen in diesen Disziplinen konzentrieren sich auf die globalen Muster von Diversität auf Inseln und in Gebirgen. Zum Beispiel untersuchen wir, wie die Vielfalt ökologischer Funktionen sich mit Inseleigenschaften, mit der Evolutionsgeschichte der Artengruppen, die nur auf Inseln vorkommen, und mit menschlichem Einfluss verändert.

In der Makroevolution werden Prozesse untersucht, die über lange geologische Zeiträume verlaufen, insbesondere die Dynamik von Artbildung, Aussterben und Veränderung von Arteigenschaften über Millionen von Jahren. Die Verknüpfung von Daten und Methoden aus Makroökologie und Makroevolution ermöglicht integrative Einsichten zu Ursprung, Evolution und Verlust von Biodiversität. Ein besonderer Forschungsfokus liegt für uns auf den evolutionären und ökologischen Prozessen, die die ökologischen Nischen von Arten beeinflussen, d.h. alle abiotischen und biotischen Bedingungen, unter denen eine Art überleben und sich fortpflanzen kann. Vergleichende Analysen der Position und Breite von Nischen sowie der Nischenevolution erlauben ein tieferes Verständnis davon, wie Arten miteinander ökologische Gemeinschaften bilden und wie sie sich an ihre belebte und unbelebte Umwelt über die Zeit anpassen. Insbesondere die Untersuchung der klimatischen Nische, die die Klimabedingungen beschreibt, unter denen eine Art vorkommt, ist wichtig, um die Reaktionen von Arten auf aktuellen und zukünftigen Klimawandel abzuschätzen.


Extern geförderte Projekte

Forschungsgruppe DynaCom
Emmy-Noether-Nachwuchsgruppe

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