Forschungsprojekte
Ökosysteme und Landwirtschaft
Unsere Arbeitsgruppe im Department Biodiversität und Mensch beschäftigt sich mit der Frage, wie Agrar- und Umweltpolitik sich auf Mensch und Natur auswirken. Wir untersuchen, wie sich Politik-Instrumente auf das Wohlbefinden und die Entscheidungen landwirtschaftlicher Betriebe sowie auf die biologische Vielfalt und die Gesundheit von Ökosystemen in Agrarlandschaften. Wir wollen verstehen, wie landwirtschaftliche Systeme sowohl auf gesellschaftlicher als auch auf ökologischer Ebene funktionieren, und herausfinden, wie diese nachhaltiger gestaltet werden können. Mit unserer wissenschaftlichen Arbeit möchten wir einen Beitrag für zukünftige Politik und landwirtschaftliche Praxis leisten.
Zentrale Herangehensweise und Methoden:
- Individuen- und agentenbasierte Simulationsmodelle
- Analyse politischer Regelungen und ihres Einflusses unter Einbeziehung von Geodaten und Zeitreihen
- Synthese bereits existierenden Wissens (Reviews, Workshops, Online-Umfragen, Expertenbefragungen)
- Befragungen von landwirtschaftlichen und politischen Akteuren
- Direkter Austausch mit Entscheidungsträger:innen, z.B. Ministerien, Schnittstelle Wissenschaft-Politik
- Analyse von Felddaten, insbesondere Daten aus Citizen-Science-Projekten
Laufende Projekte
Biodiversity and Health
Das Erleben und Erfahren von Biodiversität ist eng mit menschlicher Gesundheit und Wohlbefinden verknüpft. Unsere Arbeitsgruppe erforscht die Mechanismen, die diesen Mensch-Biodiversität Beziehungen zugrunde liegen. Durch die Integration von Wissen und Methoden aus Natur-, Sozial- und Gesundheitswissenschaften versuchen wir zu verstehen, wie die biologische Vielfalt verschiedene Aspekte der menschlichen körperlichen und psychischen Gesundheit beeinflusst.
Außerdem interessiert uns, wie Menschen Biodiversität wahrnehmen und erleben, und welche Werte sie Natur beimessen. Weiterhin möchten wir verstehen, wie und warum Menschen sich in Umwelt- und Naturschutz engagieren. Mit unserer Forschung wollen wir wertvolle Erkenntnisse gewinnen, um Politik und Praxis dabei zu unterstützen biologische Vielfalt zu erhalten und nachhaltiges Umweltverhalten zu fördern.
Im Mittelpunkt unseres Ansatzes steht die inter- und transdisziplinäre Zusammenarbeit. Wir sind uns bewusst, dass die Lösung komplexer Probleme an der Schnittstelle von biologischer Vielfalt, Klima und Gesundheit Erkenntnisse aus verschiedenen Bereichen erfordert. Daher nutzen wir Wissen und Methoden aus der Umweltpsychologie, der Neuropsychologie, der Ökologie, den Klimawissenschaften und der Gesundheitsforschung, um integrative Forschungsdesigns zu entwickeln, die auf die Bewältigung kritischer Herausforderungen in den Bereichen öffentliche Gesundheit und Umwelt zugeschnitten sind. Wir verwenden eine Kombination von Studiendesigns, die von lokalen bis hin zu globalen Erhebungen, Feldarbeit und Laborexperimenten reichen. Durch diese transdisziplinären und komplementären Ansätze wollen wir einen Beitrag zum Wissensbestand leisten, um evidenzbasierte Strategien und Maßnahmen zur Verbesserung der Gesundheit von Mensch und Umwelt entwickeln zu können.
Laufende Projekte
- Dr. FOREST
- ValuGaps
- LIFE Adult cohort Analysis
- Nature exposure as an equitable, global public health intervention tool –Volkswagenstiftung Symposium
- DAAD Australia-Germany Joint Research (DAAD) – using citizen science to benefit nature conservation and human health
Biodiversität und Citizen Science
Die Arbeitsgruppe Biodiversität und Citizen Science verfolgt einen transdisziplinären Ansatz, mit dem wir Forschungsfragen zur Veränderung der Biologischen Vielfalt gemeinsam mit Bürger:innen und zivilgesellschaftlichen Akteuren, als auch Expert:innen aus naturkundlichen Gesellschaften, Museen und Behörden bearbeiten.
Wir leiten verschiedene Citizen Science Biodiversitätsforschungsprojekte. Dabei interessieren wir uns neben den ökologischen Fragestellungen auch dafür, wie Citizen Science durch „learning by doing“ vertieftes Lernen, Verständnis von wissenschaftlichen Prozessen und Vertrauen in Wissenschaft fördern kann. Darüber hinaus untersuchen wir die Auswirkungen von Citizen Science auf umweltfreundliches Verhalten und Wohlbefinden. Wir untersuchen auch gesellschaftspolitische Entwicklungen im Bereich Citizen Science und haben gemeinsam mit zahlreichen Akteuren aus Forschung und Zivilgesellschaft das Weißbuch Citizen Science-Strategie 2030 für Deutschland erarbeitet.
Der Wandel der biologischen Vielfalt ist eine der größten Herausforderungen für die Menschheit. Um die komplexen Muster dieser Veränderung zu verstehen, sind wir als Ökolog:innen auf die Verfügbarkeit von Monitoringdaten angewiesen, die jedoch oft als eine heterogene Mischung aus Datentypen mit unterschiedlicher Zugänglichkeit vorliegen. Um diese Herausforderung anzugehen, stellen wir Community-Datensätze aus heterogenen Datenquellen zu verschiedenen Organismen zusammen, inklusive Citizen Science Daten, und wenden statistische Methoden zu deren Analyse an.