Was ist im Boden los?

• Stärkt die Sach-, Erkenntnis- und Kommunikationskompetenz
• Lehrplanrelevante Themen werden praxisnah vermittelt und fördern gleichzeitig Umweltbewusstsein und Nachhaltigkeit
• Lehrkräfte erhalten umfassende Materialien: Handreichungen, Schülerunterlagen und Bewertungskriterien

Zielgruppe: Klassenstufen 9–11

Dauer: 4 Lerneinheiten à 90 Minuten

Kosten: Das Projekt ist kostenlos

Materialien: Alle benötigten Materialien und Anleitungen werden bereitgestellt.

Die Schülerinnen und Schüler führen auf dem Schulgelände oder in der Nähe zwei Flächenvergleiche durch: eine naturnahe Fläche (wie eine wilde Wiese) und eine stärker von menschlichen Aktivitäten beeinflusste Fläche (wie ein Rasen oder Blumenbeet). Ziel ist es, zu erkennen, wie menschliche Einflüsse die Bodengesundheit und die biologische Vielfalt verändern. Durch verschiedene Experimente und Datenerhebungen sammeln die Lernenden wertvolle Informationen über das Bodenleben und die Funktionalität der Böden. Sie führen eine Reihe chemischer und biologischer Tests durch und sammeln Proben für weiterführende Analysen. Diese Daten werden am iDiv weiter untersucht, um ein deutschlandweites Monitoring der Bodengesundheit zu unterstützen.

Zu den untersuchten Faktoren gehören:

• Baumbestand und Pflanzendeckung: Wie wirken sich Bäume und Pflanzen auf das Mikroklima des Bodens aus? Ihre Wurzeln stabilisieren den Boden und verbessern die Wasserspeicherung, während ihr Blätterdach Schatten spendet und die Feuchtigkeit erhält.
• Unterirdische Fraßaktivität: Kleine Bodenorganismen wie Mikroben, Springschwänze und Asseln spielen eine zentrale Rolle bei der Zersetzung organischer Materialien. Sie helfen dabei, abgestorbene Pflanzen und Tiere zu zersetzen, wodurch wichtige Nährstoffe freigesetzt werden, die wiederum das Wachstum von Pflanzen fördern. Diese Organismen sind unverzichtbar für den Nährstoffkreislauf im Boden und tragen somit maßgeblich zur Fruchtbarkeit des Bodens bei.
• Oberirdische Räuber: Über der Erde helfen Raubtiere wie Käfer, Spinnen und Vögel, das ökologische Gleichgewicht zu bewahren, indem sie pflanzenfressende Insekten kontrollieren. Sie verhindern, dass die Pflanzenfresser die Vegetation übermäßig schädigen, was besonders in landwirtschaftlichen und natürlichen Ökosystemen von großer Bedeutung ist.
• pH-Wert des Bodens: Der pH-Wert beeinflusst, welche Nährstoffe für Pflanzen verfügbar sind. Ein ausgewogener pH-Wert ist ein Zeichen für einen gesunden Boden, der das Wachstum vielfältiger Pflanzen ermöglicht.
• Regenwürmer als „Ökosystem-Ingenieure“: Regenwürmer lockern den Boden auf, belüften ihn und verteilen Nährstoffe. Ihre Anwesenheit ist ein Indikator für Bodenfruchtbarkeit.

Das Projekt verbindet Forschung und Bildung: Es fördert das Verständnis für die ökologischen Funktionen von Böden und stärkt das Bewusstsein für nachhaltige Bodennutzung. Gleichzeitig unterstützt es die Lehrkräfte durch fertige Unterrichtsmaterialien und Hands-on-Aktivitäten, die direkt im Biologieunterricht eingesetzt werden können.

Die Schülerinnen und Schüler entwickeln im Rahmen des Projekts wissenschaftliche Kompetenzen und erweitern ihr Wissen über nachhaltige Entwicklung und Umweltschutz. Sie führen praktische Experimente durch und sammeln Daten über Böden, die anschließend am iDiv analysiert werden. Ein zentraler Bestandteil der wissenschaftlichen Auswertung ist die Berechnung eines Multifunktionalitätsindex der Böden. Dieser Index zeigt auf, wie effektiv verschiedene Bodenfunktionen in den untersuchten Bereichen erfüllt werden, und gibt Aufschluss über die allgemeine Gesundheit des Bodens.

Bodenlos integriert wichtige Themen der nachhaltigen Entwicklung (BNE) und zeigt, wie menschliche Eingriffe in Ökosysteme die Bodengesundheit und die biologische Vielfalt beeinflussen. Die gesammelten Daten tragen zu einem deutschlandweiten Monitoring der Bodengesundheit bei und unterstützen damit langfristige Forschungsprojekte zum Erhalt dieser kostbaren Ressource.