von Dr Marten Winter, Leiter von sDiv

Diesen Monat hat iDivs Synthesezentrum sDiv einen großen Meilenstein erreicht: Auf die 368 wissenschaftlichen Publikationen, die aus sDiv-unterstützten Projekten entstanden sind, wurde über 50.000-mal in anderen wissenschaftlichen Veröffentlichungen verwiesen.

Das Synthesezentrum sDiv ist eine spannende wissenschaftliche Infrastruktur, die auch als kleine Förderagentur fungiert. Wir finanzieren Arbeitsgruppen, Postdocs und Sabbaticals, die zur Biodiversität forschen, und bieten wissenschaftliche und administrative Unterstützung bei der Umsetzung von sogenannten Syntheseprojekten. Diese Projekte kombinieren verschiedene Informationsquellen, Theorien und Daten, um weitreichende und verallgemeinerbare Ergebnisse zu produzieren.

Als Leiter von sDiv begleite ich das Synthesezentrum seit seiner Gründung vor 12 Jahren und bin enorm stolz und begeistert von den vielen Projekten und den Leistungen unserer Teilnehmerinnen und Teilnehmer.

Dieser Meilenstein – 50.000 wissenschaftliche Zitationen – ist ein klarer Hinweis darauf, dass durch unser Biodiversitätssynthesezentrum nicht nur wirkungsvolle und relevante Erkenntnisse produziert werden, sondern dass diese auch von der globalen Forschungsgemeinschaft wertgeschätzt und anerkannt werden. Er würdigt auch die unglaubliche administrative und wissenschaftliche Unterstützung, die von sDiv und von iDivs Veranstaltungsteam bereitgestellt wird. Das ist Wissenschaftsmanagement vom Feinsten!

Innovative sDiv-Arbeitsgruppen und -Projekte

Die sDiv-Arbeitsgruppen sind kreativ, anregend und interdisziplinär und widmen sich einigen der größten Fragen und Herausforderungen der Biodiversitätsforschung. Unsere Projekte decken ein breites Themenspektrum ab, von der Erforschung von Ökosystemfunktionen bis hin zur Entwicklung politisch relevanter Maßnahmen um dem Biodiversitätswandel zu begegnen.

Obwohl der Meilenstein von über 50.000 Zitationen allein schon beeindruckend ist, ist es wichtig, auch die bemerkenswerten Erfolge anzuerkennen, die zu diesem Meilenstein beigetragen haben.

Erstens erschien fast jede fünfte Veröffentlichung – 17 % der 368 – in renommierten Fachzeitschriften wie denen des Nature-Portfolios, Science und den Proceedings of the National Academy of Sciences. Diese Zeitschriften sind weltweit unter den angesehensten und einflussreichsten in der Wissenschaft anerkannt. Darüber hinaus sind sDiv-Publikationen prominent im Bericht des Weltbiodiversitätsrates (IPBES) vertreten, was die Bedeutung der wissenschaftlichen Ergebnisse verdeutlicht.

Ich glaube, Professor Josef Settele, ein enger Kollege und Co-Vorsitzender des 1. Globalen IPBES-Berichtes, hat die Bedeutung von sDiv perfekt erfasst: „sDiv ist ein wichtiges Instrument, das die Forschung voranbringt. Über seine nationale und internationale Bedeutung hinaus habe ich es sehr genossen, Teil der sDiv-Arbeitsgruppe sECURE zu sein.“

Zweitens haben sDiv-Projekte mehrere enorm erfolgreiche globale Datenerfassungs- und Analyseinitiativen initiiert, wie die Globale Vegetationsdatenbank sPlot, die weiterhin großen Einfluss innerhalb und außerhalb der wissenschaftlichen Gemeinschaft haben. sDiv-Projekte haben auch wertvolle politische und managementbezogene Ergebnisse geliefert. Zum Beispiel hat die Arbeitsgruppe sImpact einen bereits weltweit implementierten Ansatz zur Messung und zum Vergleich der Umwelt- und sozioökonomischen Auswirkungen von nicht einheimischen Arten entwickelt.

Drittens habe ich über die Jahre die Karriereentwicklung fast aller ehemaligen sDiv-Postdocs mit verfolgt, die feste Positionen als Forscherinnen und Forscher, Professorinnen und Professoren oder wissenschaftliche Mitarbeitende in der Wissenschaft und in der Wirtschaft erhalten haben. Der Erfolg ehemaliger sDiv-Postdocs bei der Sicherung prestigeträchtiger Positionen verdeutlicht den Einfluss und das Ansehen von sDiv, was wiederum weitere hochkarätige Forschungskollaborationen anzieht und die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass sDiv-unterstützte Publikationen zitiert werden.

Was kommt als nächstes für sDiv?

Nachdem wir nun über 3.000 Projektteilnehmerninnen und Projektteilnehmern in mehr als 100 Synthese-Arbeitsgruppenprojekten begleiten und über 40 Postdoktorandinnen und Postdoktoranden unterstützen durften, und so 50.000 Zitationen von sDiv-unterstützten Publikationen verzeichnen konnten, stellt sich die Frage: Was kommt als nächstes?

Bei sDiv sind wir stets bestrebt, neue und notwendige Forschungsvorhaben zur Bewältigung großer Herausforderungen zu unterstützen. Wir werden unsere globalen Kooperationen weiter ausbauen, wie zum Beispiel unsere jüngste gemeinsame Ausschreibung mit neun internationalen Synthesezentrum, die sich mit den Themen Biodiversitäts- und Klimawandel beschäftigen. Wir werden auch versuchen, neue, zunehmend relevante Projekte, insbesondere zu angewandten Themen zu unterstützen, vor allem zu sozioökonomischen Aspekten.

 

Weiterführende Informationen

sDiv bei Google Scholar

 

Ansprechpartner

Dr Marten Winter
Leiter von sDiv
Universität Leipzig
Telefon: +49 341 9733129
E-Mail: marten.winter@idiv.de