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Parlamentarischer Abend "Von ambitionierten Biodiversitätszielen zur gelungenen Umsetzung"

Parlamentarischer Abend

Rund 200 Gäste aus Politik, Forschung und Zivilgesellschaft folgten am 17. Januar 2023 der Einladung von iDiv zu einem Parlamentarischen Abend in die Landesvertretung von Sachsen-Anhalt in Berlin. Ziel der Veranstaltung war es, den Handlungsbedarf für die Umsetzung des neuen Globalen Biodiversitätsrahmens des Übereinkommens über die biologische Vielfalt in Deutschland zu diskutieren. 

Eröffnet wurde der Abend durch ein Grußwort des Ministers für Wissenschaft und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt, Professor Armin Willingmann, und eine Rede der Parlamentarischen Staatssekretärin im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV), Dr. Bettina Hoffmann. Anschließend stellte Professor Aletta Bonn vor, wie die Biodiversitätsforschung zur Umsetzung der Ziele beitragen kann. Es folgte eine lebhafte Podiumsdiskussion mit Dr. Christiane Paulus, Leiterin der Abteilung 4. Naturschutz im BMUV, Olaf Bandt, Präsident des BUND, Andreas Jahn, Mitglied des Bundesvorstandes des Bundesverbandes Mittelstand und Professor Aletta Bonn als Vertreterin der Biodiversitätsforschung.

Der Abend endete mit einem Empfang, bei dem die Teilnehmer bis spät in die Nacht lebhaft diskutierten. 

 

Ausschuss für Wissenschaft und Umwelt besucht iDiv

Ausschuss für Wissenschaft und Umwelt besucht iDiv

Am 8. Juni 2022 besuchte der Ausschuss für Wissenschaft, Energie, Klima und Umwelt gemeinsam mit dem Minister für Wissenschaft, Energie, Klima und Umwelt, Armin Willingmann, iDiv. Der Ausschuss setzt sich aus Landtagsabgeordneten zusammen und hat den Auftrag, Gesetzentwürfe und Anträge aus dem Fachgebiet des Ausschusses zu beraten und Beschlussempfehlungen für das Parlament zu erarbeiten. 
iDiv wurde durch Helge Bruelheide, Jonathan Chase, Christine Fürst, Isabell Hensen, Sabine Matthiä, Robert Paxton, Henrique Pereira und Christian Wirth vertreten. Helge Bruelheide und Christian Wirth begrüßten die Delegierten und stellten die Biodiversitätsforschung an iDiv und MLU vor, Isabell Hensen und Henrique Pereira präsentierten die Projekte PhenObs, EuropaBON und NaturaConnect, MLU-Rektor Prof. Christian Tietje und Kanzler Markus Leber stellten die Pläne für die Finanzierung und den Fortbestand des iDiv nach 2024 vor. Im Anschluss an die Präsentationen gab es eine rege Diskussion zwischen den Besuchern und den iDiv-Vertretern sowie einen Rundgang durch das Gebäude, bei dem Simone Cesarz und Susanne Dunker den Parlamentariern einen Einblick in die Forschungsarbeit von iDiv verschafften.

 

Vorstellung der Strategie und Citizen-Science-Festival am 29. April in Berlin

Vorstellung der Strategie und Citizen-Science-Festival am 29. April in Berlin

Gemeinsam Wissen schaffen – das ist das Ziel von Citizen Science. Am 29. April 2022 stellen Wissenschaftlerinnen und -wissenschaftler der Helmholtz- und der Leibniz-Gemeinschaft sowie vom Deutschen Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) die Citizen-Science-Strategie 2030 für Deutschland der Öffentlichkeit vor. In einem Citizen-Science-Festival werden zudem eine Reihe aktueller Projekte vorgestellt. Die Strategie setzt sich mit den größten Herausforderungen und Potenzialen von Citizen Science in den nächsten zehn Jahren auseinander. Sie beinhaltet 94 konkrete Handlungsempfehlungen, um Bürgerforschung in Deutschland weiterzuentwickeln und dauerhaft in Wissenschaft, Gesellschaft und Politik zu verankern. Die Citizen-Science-Strategie 2030 Deutschland wurde in einem zweijährigen partizipativen Prozess mit mehr als 200 Akteurinnen und Akteuren aus 136 Organisationen erarbeitet. Der Prozess wurde zu großen Teilen durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) und das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.

„Bei Citizen Science geht es um die konkrete Zusammenarbeit von Wissenschaft, Gesellschaft und Politik. Somit verfolgt Citizen Science auch ein sehr wichtiges Ziel, nämlich gemeinsam wissensbasierte gesellschaftspolitische Lösungen für zentrale Herausforderungen unserer Gesellschaft zu finden“, unterstreicht Prof. Aletta Bonn, vom UFZ, iDiv und der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Bonn ist Vorsitzende des Lenkungskreises, der den Strategieprozess begleitet hat. „Citizen Science ist ein wichtiger Pfeiler der wissensbasierten Demokratie in Deutschland“, fügt Prof. Johannes Vogel, Generaldirektor des Museums für Naturkunde – Leibniz-Institut für Evolutions- und Biodiversitätsforschung, hinzu.

Der langfristige Plan, der notwendig ist, um dieses Ziel zu erreichen, liegt nun mit der Citizen-Science-Strategie 2030 für Deutschland in Form eines sogenannten Weißbuchs auf dem Tisch. Die Strategie soll helfen, Citizen Science in der Arbeit von Universitäten und Forschungseinrichtungen, Verbänden, Vereinen, Museen, Bibliotheken, aber auch von Behörden oder nicht formell organisierten Initiativen zu verankern und echte Partizipation in Wissenschaft möglich zu machen. „Gerade in Zeiten von Fake News ist der Dialog zwischen Wissenschaft und Zivilgesellschaft von unschätzbarem Wert“, sagt DBU-Generalsekretär Alexander Bonde. „Er stärkt die Demokratie, indem Bürgerinnen und Bürger ihr Wissen über Natur, Technik und Geschichte erweitern, wissenschaftliche Methoden und Erkenntnisse besser einschätzen lernen und manipulativer Desinformation keine Chance geben.“ Die Stiftung hat neben dem BMBF den Weißbuchprozess entscheidend gefördert.

iDiv Side Event bei CBD Meetings in Genf

iDiv bei CBD Meetings in Genf

Im März 2022 trafen sich die Delegierten der Unterzeichnerstaaten des Übereinkommens über die biologische Vielfalt (CBD) und der Beobachterorganisationen zum ersten Mal nach mehr als zwei Jahren Online-Verhandlungen in Genf. In drei parallelen Sitzungen konzentrierten sie sich auf die Fertigstellung der Ziele und Vorgaben des neuen Rahmens für die biologische Vielfalt nach 2020, der noch in diesem Jahr auf der 15. Vertragsstaatenkonferenz in Kunming, China, verabschiedet werden soll. Konferenz der Vertragsparteien in Kunming, China, verabschiedet werden soll. Der Schwerpunkt lag auf dem Überwachungsrahmen und geeigneten Indikatoren zur Verfolgung der Fortschritte bei der Verwirklichung der Ziele und Vorgaben sowie auf den Mitteln zur Umsetzung des Rahmens wie Finanzierung und Kapazitätsaufbau.

iDiv nahm als Beobachter der CBD mit Hannah Moersberger, Henrique Pereira und Andrea Perino an den Treffen teil. Gemeinsam mit GEO BON und Future Earth steuerte die Delegation einen Textvorschlag für einen zusätzlichen Absatz im Entwurf des Rahmenwerks bei, der Leitlinien für dessen Umsetzung enthält. In der gemeinsamen Erklärung wird hervorgehoben, wie wichtig es ist, zu ermitteln, wie verschiedene Maßnahmen zu den verschiedenen Zielen beitragen, wer die verantwortlichen Interessengruppen sind, wie wichtig es ist, die Eigenverantwortung für Maßnahmen im Bereich der biologischen Vielfalt zu fördern, indem die Vielfalt der Werte der biologischen Vielfalt anerkannt wird, und wie wichtig es ist, die Fernverantwortung für Veränderungen der biologischen Vielfalt zu berücksichtigen. 
In dem Beitrag wird betont, dass die Umsetzung in allen wichtigen Wirtschaftssektoren durchgängig erfolgen muss, dass sie durch angemessene rechtliche, wirtschaftliche und verhaltensbezogene Instrumente und Belohnungssysteme unterstützt werden muss und dass die Rechenschaftspflicht durch eine systematische und transparente Bewertung der Fortschritte gewährleistet werden muss. Dies sollte mit Hilfe von nationalen Beobachtungs- und Überwachungsnetzen für die biologische Vielfalt erreicht werden.

Die Umsetzung war auch das Thema einer Nebenveranstaltung, die iDiv-Koordinator Andrea Perino und Henrique Pereira (iDiv, MLU) gemeinsam mit Yves Zinngrebe (UFZ) organisierten. Unter anderem waren Haigen Xu vom chinesischen Umweltministerium, Daniela Guaras (UNEP-WCMC), Sylvia Karlsson-Vinkhuyzen (Wageningen University and Research), Cornelia Krug (bioDISCOVERY) und Universität Zürich) und Axel Paulsch (Institute for Biodiversity Network) beteiligt.

 

2. iDiv Forum "Biodiversität in Mitteldeutschland"

Die Umweltministerin und -minister der mitteldeutschen Länder sowie Vertreterinnen und Vertreter aus Naturschutzorganisationen und -behörden haben sich beim 2. iDiv Forum „Biodiversität in Mitteldeutschland“ am 14. Januar 2022 über die Umsetzung der internationalen Biodiversitätsziele auf Länderebene ausgetauscht.

Der Schutz und die Erhaltung der Artenvielfalt ist eine der drängendsten Aufgaben unserer Zeit. Die Vertragsstaaten des Übereinkommens über die biologische Vielfalt (CBD) erarbeiten daher trotz Pandemieeinschränkungen mit Hochdruck ein neues Rahmenwerk zum Schutz der Biodiversität. Das Deutsche Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) unterstützt den Dialog zur Umsetzung der Biodiversitätsziele durch ein jährlich stattfindendes Fachforum mit Vorträgen und Diskussionsrunden. Dabei standen Themen wie Flächenplanungen, Pestizidreduktion, schädlingsresistente Pflanzensorten, Berichtswesen oder die Zusammenarbeit unterschiedlicher Akteure auf dem Programm. Ebenso wurde die Arbeit des jüngst in Leipzig eröffneten Nationalen Monitoringzentrums zur Biodiversität des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) vorgestellt. 
Wie bereits beim ersten iDiv Forum 2021 übernahmen die Umweltministerin und die Umweltminister der mitteldeutschen Länder, Anja Siegesmund, Prof. Armin Willingmann und Wolfram Günther, die Schirmherrschaft über die Veranstaltung und betonten in ihren Grußworten die Dringlichkeit der Biodiversitätskrise. Die Teilnehmenden waren sich einig, dass diese Krise nur durch die Zusammenarbeit vieler unterschiedlicher Akteure gelöst werden kann.

Gründen aber vielfältig - Wie können Start-Ups biodiversitätsfreundlicher werden?

Gründen aber vielfältig – wie kommt die Biodiversität ins Business (und was haben wir davon)?

Das Thema Nachhaltigkeit gewinnt in der öffentlichen Wahrnehmung weltweit seit Jahren an Bedeutung und die Nachfrage nach nachhaltigen Produkten und Dienstleistungen steigt unaufhaltsam. Die Biodiversität wird in der Debatte im Moment noch häufig vergessen. Doch auch hier sehen wir seit einiger Zeit eine steigende Aufmerksamkeit für dieses Thema. Mehr und mehr Unternehmer:innen fragen sich, wie sie Artenvielfalt schützen und erhalten können und haben erkannt, welches Potential das Thema Artenvielfalt z.B. für Markenpositionierung und in der Kundenansprache birgt.

In einer Netzwerk- und Informationsveranstaltung im Rahmen der internationalen Gründerwoche 2021 diskutierten Gründer:innen, Jungunternehmer:innen und Unternehmensnachfolger:innen am 15. November 2021 in Jena mit iDiv-Foschenden, wie sie das Thema Biodiversität in ihren eigenen Unternehmen adressieren und kommunizieren können, so dass nicht nur die Artenvielfalt, sondern auch ihr Business profitiert.

Gemeinsame Veranstaltung mit dem Thüringer Zentrum für Existenzgründungen und Unternehmertum (ThEx).

Programm

 

1. iDiv Forum “Biodiversität in Mitteldeutschland”

1. iDiv Forum “Biodiversität in Mitteldeutschland”

Wie kann Biodiversität in Mitteldeutschland in Zukunft besser geschützt werden? Und was kann die Forschung dazu beitragen? Das diskutierten mehr als 120 Vertreter*innen aus Biodiversitätsforschung und -praxis am 11. Januar 2021 in einer von iDiv ausgerichteten virtuellen Tagung (Programm).

„Die Welt befindet sich in einer Biodiversitätskrise“, so Professor Walter Rosenthal, Präsident der Friedrich-Schiller-Universität Jena und Vorsitzender des iDiv-Kuratoriums, in seinem Grußwort. „Um den negativen Trend umzukehren und das Artensterben aufzuhalten, brauchen wir die integrative Biodiversitätsforschung, die die wissenschaftlichen Grundlagen für einen nachhaltigen Umgang mit Biodiversität liefern kann.“ 

Die Umweltminister*innen der Länder Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen betonten in Redebeiträgen die Bedeutung der Biodiversität. „Artenschutz ist – wie Klimaschutz ja auch – eigentlich Menschenschutz“, so die Thüringer Umweltministerin Anja Siegesmund (Link zur Rede). Biodiversitätsschutz kann jedoch nur gelingen, wenn viele Akteur*innen gemeinsam handeln, wie Sachsens Umweltminister Wolfram Günther betonte. „Wir brauchen ein koordiniertes Zusammenspiel vieler Einzelmaßnahmen und vieler Akteurinnen und Akteure.“ Das gilt für die Renaturierung des Leipziger Auwalds ebenso wie für die länderübergreifende Erhaltung des Grünen Bandes, das in Thüringen und Sachsen-Anhalt als Nationales Naturmonument besonderen Schutz genießt. Dieses Prinzip leitet auch das von Professor Claudia Dalbert, Umweltministerin für Sachsen-Anhalt, vorgestellte Modellprojekt „Kollektiver Naturschutz in der Landwirtschaft“, das den Dialog zwischen Naturschutz und Landwirtschaft fördert und Landwirt*innen bei der Umsetzung biodiversitätsfreundlicher Maßnahmen unterstützt.

 

Der Austausch und die verstärkte Vernetzung zwischen Biodiversitätsforschung und Vertreter*innen von Naturschutzbehörden und -organisationen waren auch die Hauptziele der Diskussionsrunden, die im Anschluss an die Vorträge stattfanden. Die Teilnehmenden stellten fest, dass Kommunikation und Zusammenwirken breiter Expertise aus Wissenschaft, Behörden und Verbänden wichtige Voraussetzung für erfolgreichen Biodiversitätsschutz sind und nahmen verschiedene konkrete Ideen für zukünftige Zusammenarbeit aus der Veranstaltung mit.

Weiterführende Links 

Pressemitteilung des Sächsischen Staatsministeriums für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft

Modellprojekt Kollektiver Naturschutz in der Landwirtschaft

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