25.08.2016 | Forschung, TOP NEWS

Landwirtschaft kann Bestäubern helfen oder schaden

Foto: Pixabay.com

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London/Halle (Saale). Große, multinationale Agrarkonzerne, die immer mehr Land in einer Hand konzentrieren, sind eine große Bedrohung für Bestäuber. Aber sie könnten auch eine Chance sein, so eine internationale Studie, die im Open-Access-Journal PeerJ veröffentlicht wurde. Die WissenschafterInnen, zu denen auch iDiv-Mitglied Prof. Robert Paxton von der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg gehört, prognostizierten dabei Risiken und Chancen für Bestäuber in den nächsten drei Jahrzehnten. Dabei machten sie sechs Faktoren aus, die sich besonders stark auswirken könnten: (1) die Steuerung der globalen Landwirtschaft durch Konzerne, (2) neue systemische Pestizide, (3) neue Viren, (4) der Einsatz neuer Arten, (5) häufigere Hitzewellen und Trockenzeiten durch den Klimawandel und (6) mögliche positive Auswirkungen eines reduzierten Chemikalieneinsatzes außerhalb der Landwirtschaft. „Der Angleichungsprozess in der Landwirtschaft führt in der Praxis dazu, dass Unternehmen einheitliche Produktionssysteme für Landschaften anwenden, die aber sehr unterschiedlich sind. Dadurch werden die natürlichen Bestäuber deutlich reduziert“, erklärt Sarina Jepsen von der Xerces Society und der IUCN Hummel-ExpertInnengruppe. Bisher hat sich das Management von Bestäubern meist auf die bisherigen Probleme konzentriert. „Der Blick voraus gibt uns dagegen die Chance, Möglichkeiten für ein nachhaltiges Management von Bestäubern für kommende Generationen aufzuzeigen“, ergänzt Robert Paxton von der MLU und iDiv. Der Rückgang der Bestäuber könnte ernste Konsequenzen für die Menschheit haben da 35 Prozent der weltweiten Produktion an Feldfrüchten und 85 Prozent der Blütenpflanzen von Bestäubern wie Insekten oder Vögeln abhängig sind. Deshalb ist es von großer Bedeutung, diesen Trend zu stoppen. Laut Studie gibt es dafür auch realistische Chancen: So könnte sich beispielsweise ein Rückgang des Chemikalieneinsatzes außerhalb der Landwirtschaft, in Gärten und Parks positiv auf die Populationen der Bestäuber auswirken. Pressemitteilung der Royal Holloway University London: https://www.royalholloway.ac.uk/aboutus/newsandevents/news/2016-articles/back-the-bees-and-friends-big-agriculture-has-the-chance-to-help-or-hinder-our-most-important-pollinators-research-argues.aspx Publikation: Brown et al. (2016) A horizon scan of future threats and opportunities for pollinators and pollination. PeerJ 4:e2249 https://doi.org/10.7717/peerj.2249 Foto: Pixabay.com
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